Wer mich kennt weiß, dass ich tiefgehende und langjährige Beziehungen zu Brasilien habe. Meine Mutter ist dort geboren und aufgewachsen und ich selbst habe ein Jahr lang dort gelebt und war unzählige Male zu Besuch in diesem wunderschönen, komplexen und nicht ganz einfach zu verstehenden Land. Seit vielen Jahren unterstütze ich eine Freundin und Kollegin in Südbrasilien, Elsa Timm. Sie ist eine absolut bemerkenswerte Frau, die schon mehr als einmal mit Mutter Teresa verglichen wurde (allerdings wendet sie dann immer ein, dass sie evangelisch ist, geschieden, drei Kinder hat und ganz gerne raucht und ein Bierchen trinkt).

Elsa engagiert sich für die Ärmsten, die psychisch Kranken und die, die ohne Bildung am untersten Rand der Gesellschaft dahin vegetieren. Ich konnte vor einigen Jahren den Walldorfer Verein „Hilfe zur Selbsthilfe“ dafür gewinnen, Elsa Timms Arbeit finanziell zu unterstützen. Seitdem hat sie mehrere Projekte aufgezogen, die beispielhaft sind und auch in den dortigen Medien Beachtung finden. In den letzten Monaten hat sich die Situation dort allerdings dramatisch verschlechtert. Die große Firma vor Ort („Arthur Lange“, eine Lederverarbeitungsfirma – die ihre Aufträge im Rahmen der Globalisierung an China verloren hat…), im Grunde der einzige Arbeitgeber, hat seine Tore geschlossen. Es ist noch nicht wirklich klar, wie es weiter gehen wird. Aber klar ist, dass Elsa sich weiterhin für die Menschen einsetzen wird, die keine große Chance in einer Gesellschaft ohne Netz und doppelten Boden haben.

Von Zeit zu Zeit schreibe ich einen Newsletter über die Situation in Turucu (so heisst der kleine Ort, in dem Elsa Timm hauptsächlich arbeitet). Nun habe ich mich zusätzlich entschlossen, einen Blog über die Projekte zu schreiben, so dass ich zeitnah über die Geschehnisse berichten kann.

Auf diesem Foto sieht man, wie Setzlinge von Urwaldbäumen (eines der Projekte) verkauft werden.