Neue Untersuchungen einer Arbeitsgruppe des amerikanischen National Institute of Mental Health finden keine Bestätigung für den vieldiskutierten genetischen Einfluss auf das Depressionsrisiko.

2003 hatte es eine viel diskutierte Studie gegeben, die eine genetischen Ursache von Depression gefunden haben wollten. Nun veröffentlichte eine amerikanische Arbeitsgruppe neue Ergebnisse: In 14 Wiederholungen der Studie von 2004 (einer so genannten Meta-Studie) mit ingesamt 14.250 Teilnehmern konnte keine genetische Ursache für Depressionen gefunden werden – und dabei wurde durchaus die schwerste Depressionsform, die „major depression“ beforscht.

Hingegen wurde ein großer Zusammenhang zwischen belastenden Lebensereignissen und dem Risiko, an einer Depression zu erkranken, gefunden werden.

Die in den letzten Jahren so populäre Meinung, dass psychische Erkrankungen (und auch Depressionen) vor allem genetisch zu erklären seien, muss auf Grund dieser Ergebnisse neu diskutiert werden.

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Originalstudie:
Interaction Between the Serotonin Transporter Gene (5-HTTLPR), Stressful Life Events, and Risk of Depression: A Meta-analysis. Neil Risch; Richard Herrell; Thomas Lehner; Kung-Yee Liang; Lindon Eaves; Josephine Hoh; Andrea Griem; Maria Kovacs; Jurg Ott; Kathleen Ries Merikangas. JAMA. 2009;301(23):2462-2471.

Weitere Infos zur Studie:
www.nimh.nih.gov/science-news/2009/much-touted-depression-risk-gene-may-not-add-to-risk-after-all.shtml

Informationen über die Studie aufbereitet durch die Deutsche PsychotherapeutenVereinigung
(zusammengefasst und übersetzt von Cornelia Rabe-Menssen).
<mailto:bgst@deutschepsychotherapeutenvereinigung.de>

Claudia Frey
Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin. Mehr ...

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