Geht es Ihnen auch so? Das nahende Jahresende ist überladen von Pflichten (Geschenke kaufen! Weihnachtsmenü überlegen!) und Stress (auf jeden Fall noch xy fertig kriegen. Und den Steuerberater anrufen! Und…).

Andererseits lädt der Dezember zu Rückblick und Vorausblick ein. Mich jedenfalls.

Vielleicht liegt es am Wetter oder der Dunkelheit. Oder eben doch daran, dass diese Zeiteinheit „ein Jahr“ mal wieder dem Ende entgegen geht.

Irgendwo habe ich gelesen, dass man das Jahr mit einem Ritual ganz bewußt als komplett gelebt verabschieden solle, um das neue Jahr ohne Altlasten begrüßen zu können. Die Idee, ein Jahr als „komplett“ zu erklären, gefällt mir. Auch wenn es natürlich immer so eine Sache ist, etwas (ein ganzes Jahr!) per Beschluss zu den Akten zu legen – andererseits, warum nicht? Besser als ewig mit Vergangenem zu hadern, scheint mir.

Ein Ritual, das ich seit vielen Jahren pflege ist, mich irgendwann zwischen den Jahren (ein wunderbarer Ausdruck, wie ich finde) mit allen Fotos zurückzuziehen, die ich im Laufe des Jahres gemacht habe. Und dann mache ich ein „best of“-Album. Was waren die schönsten, die wichtigsten, die berührensten Momente des Jahres? Welche Bilder müssen unbedingt ins Album, auch wenn deren fotografische Qualität nur mittelmäßig ist? Welche können draußen bleiben?

Inzwischen habe ich mehr als 10 solcher „Jahresalben“. Manchmal blättere ich sie durch und bin ganz verblüfft, was sich z.B. 2005 alles in meinem Leben abgespielt hat. Man vergisst so viel (ich jedenfalls)! Alleine deshalb lohnt es sich, ab und zu inne zu halten und zu domumentieren.

Reicht mein Foto-Ritual aus, um das alte Jahr als „komplett gelebt“ zu deklarieren?

Ich habe mir vorgenommen, mich zur Ergänzung nach dem Foto-Ritual noch mit einigen Fragen zu beschäftigen (schriftlich! Und das Ergebnis lege ich ins Fotoalbum. Damit ich in ein paar Jahren wieder erinnere, was mich 2009 beschäftigt hat):

– welche Veränderungen und Herausforderungen gab es 2009?
– was war nicht so schön, was war enttäuschend, was sollte im alten Jahr bleiben (wie kann ich das sicher stellen?)?

Und dann die große Frage: Was soll 2010 sein? Die üblichen Neujahrsvorsätze taugen nicht, das wissen wir alle.

Aber wie wäre es, sich ein Motto, ein Thema für das Jahr zu überlegen?
Im Blog einer amerikanischen Kollegin (Christine Kane) gibt es derzeit eine Serie zum „Wort des Jahres“. Menschen, die sich ein Wort ausgesucht haben, das für 2009 eine Art Mantra sein sollte, schreiben darüber. Es klingt interessant. Das will ich einmal ausprobieren.

Was könnte das Wort Ihres 2010 sein?

Vorschläge von Christine Kanes Blog sind:
– Leuchten
– Mut
– Hoffnung
– Gesundheit

Ich muss noch ein wenig überlegen, unter welches Motto ich mein persönliches 2010 stellen will.

Was sind Ihre Rituale? Wie schließen Sie 2009 ab und bereiten sich auf 2010 vor?

Ich freue mich über jeden Kommentar.

Claudia Frey
Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin. Mehr ...

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