138 Menschen haben bei userer Befragung* auf facebook zum Thema Prüfungsangst mitgemacht. So viel Interesse hätte ich nicht erwartet. Denn ich gehe einmal davon aus, dass man eher an einer Umfrage teilnimmt, die einen interessiert, von deren Thema man also zumindest etwas betroffen ist.
Zunächst einmal zu einem Thema, das (für mich überraschenderweise) immer wieder von Interesse ist. Wer hat mehr Angst – Männer oder Frauen? Wissenschaftlich hochkarätige Studien sagen immer einmal wieder, dass etwa 1/3 der von Ängsten betroffenen Männer und 2/3 Männer sind. In unserer Umfrage haben sich deutlich mehr Frauen als Männer als am Thema interessiert „ge-outet“, mehr als 90% der Teilnehmenden waren weiblich. Haben also nur 10% der Männer Prüfungsangst, aber 90% der Frauen? So kann man das natürlich sicher nicht sehen.
Ich gehe davon aus (so wird das jedenfalls auch immer wieder von „echten“ Studien berichtet), dass Frauen sich leichter damit tun, sich zu einem schwierigen persönlichen Thema zu bekennen und auch damit, sich aktiv damit zu beschäftigen. Ich fände es schade, wenn diese Tendenz bei den jungen Betroffenen (denn die Mehrheit unserer Teilnehmenden war ja unter 25, siehe das zweite Bild weiter unten) noch mehr ausgeprägt wäre als beim Durchschnitt. Denn weiter kommt man ja mit seinen Schwierigkeiten eher, wenn man sich direkt und aktiv damit auseinandersetzt.
[Tweet „#Prüfungsangst: Viel mehr Frauen als Männer haben Prüfungsangst. Kann das sein?? https://www.claudiafrey.de/NvaXW“]
Aber vielleicht stimmt es auch einfach nicht und die Tatsache, dass so viel mehr Frauen wie Männer mitgemacht haben, ist Zufall. Mag sein (hoffentlich). Zumal sich dann herausstellte, dass die Männer, die mitgemacht haben, über deutlich schwerwiegendere Symptome der Prüfungsangst berichteten als die Frauen. Auch darüber mehr weiter unten.
Interessant war auch, dass die Schüler und Schülerinnen, die mitgemacht haben, über deutlich massivere Ängste berichtet haben, als die Studierenden. Ob das daran liegt, dass ein Schulabschluss von den meisten als „absolut zu erreichen“ gilt? Und man sich mit diesem Gedanken sehr stressen kann? Oder wird man mit zunehmendem Alter cooler? Dazu hätteich gerne die Teilnehmenden interviewt, diese Möglichkeit hatte ich aber leider nicht.
[Tweet „Man kommt viel weiter, wenn man sich aktiv mit seinen Schwierigkeiten auseinander setzt. #Prüfungsangst https://www.claudiafrey.de/V6M3f“]
In unserer Prüfungsangst-Umfrage stellte sich dann außerdem heraus – vielleicht nicht sehr überraschend für das Medium – , dass vor allem Jüngere sich beteiligten. Das heisst unter anderem, dass unsere Ergebnisse vor allem etwas über die unter 25jährigen aussagen. Man könnte die Beteiligung natürlich auch so interpretieren, dass vor allem die Jüngeren von Prüfungsangst betroffen sind und deshalb bei dem Thema aufhorchen (und mitmachen). Immerhin gab es aber doch auch einige Teilnehmenden um die 30, auch welche über 40 und sogar noch welche über 50.
Entsprechend der Altersverteilung waren dann auch die meisten der Teilnehmenden Schüler/-innen oder Studierende. Einige Auszubildende gab es und dann noch einige, die sich nach Schule/Studium/Ausbildung befinden.
* die wie schon gestern erläutert, keine statistisch-wissenschaftliche Umfrage ist oder sein will, sondern ein aktuelles Stimmungsbild zeigt.
Diplom-Psychologin, Psychologische Psychotherapeutin. Mehr ...
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